Schulmedizin - Evidence-based Medicine / Klinische Epidemiologie
(siehe auch Chirurgie)
 
Die Medizin hat sich von der Öffentlichkeit noch unbemerkt seit ca. 1980 zunehmend gespalten in eine wissenschaftliche Richtung und in eine eher kommerziell begründete Glaubensrichtung, man kann sagen in eine Neuauflage des Scholastizismus, in dem Mediziner heute an Stelle von Latein sich einer modernen Semantik scheinbar objektiver Befunde und einer Begrifflichkeit von Fachausdrücken befleissigen, die mit dem eigentlichen Wesen der Patientenprobleme oft wenig zu tun hat (
siehe etwa Prof. Alvan Feinstein, Yale Universität: Das irreführende Credo harter Daten in der heutigen klinischen Praxis und das Problem sinnvoller klinischer Erfolgskriterien).

An den meisten medizinischen Kongressen, in den Medien und in Gesundheitssendungen wird immer nur diese neoscholastizistischen Medizin abgehandelt. Ein relevanter Nutzen dieser durch grossen Aufwand und Kosten charakterisierten Medizin fehlt aber in vielen Fällen. Bei genauer Betrachtung ist die Lebenserwartung wieder am Zurückgehen.


Im Hintergrund hat sich eine Wissenschaft der medizinischen Nutzensbeurteilung entwickelt, die international v.a. in der Cochrane Collaboration organisiert ist. In guten Fachzeitschriften wird der Nutzen der Medizin heute viel kritischer beurteilt als von den medizinischen Fachgesellschaften und von den öffentlichen Verlautbarungen.
Bei über 90% der gängigen medizinischen Massnahmen und des "medizinischen Fortschritts" ist nie methodisch zuverlässig überprüft und gezeigt worden, ob sie Patienten effektiv nützen und nicht nur Kosmetik sind oder sogar nachteilig wirken.

Die Medizin im Praxiszentrum Meinradsberg verfolgt eine Herstellung der nachhaltigen Gesundheit und nicht Kosmetik von Krankheitsbefunden.


Der Verlauf der Gesundung bei chronisch-stabilen bzw. stabil progressiven und sogenannten "unheilbaren" Krankheiten zeigt die Wirksamkeit dieser Salutogenese-Strategie, die in der klinischen Praxis eine "Hierarchie der Besserungsschritte" kennt. Gesunder Schlaf, gesunde Verdauung und gutes Wärmegefühl sind oft die ersten Schritte, bevor ein Körper aus eigener Kraft Krankheiten wieder wegbringt, der Geist zur Ruhe kommt und die Seele ihre Ängste verliert. Neben der geeigneten Behandlungsstrategie ist die Geduld erforderlich, die dem Tempo einer natürlichen Regeneration angepasst ist.

Dabei können schulmedizinische Massnahmen dort eine wertvolle Ergänzung sein, wo gute Studien einen relevanten und nachhaltigen Nutzen aufgezeigt haben. Meist geht es aber darum, unerwünschte körperliche Belastungen durch schulmedizinische Medikationen und Eingriffe - aber auch von Vitaminen und anderweitigen alternativen Mitteln - abzusetzen, auszuschleichen bzw. zu vermeiden.