DRS 2, Kontext
Kleinkinder-Imfung pro und contra

Sendung vom 24. März 2004
                                                            
Sendung downloaden (rechte Maustaste, Ziel speichern unter...) (Abspielen mit Doppelklick)

Der klinische Epidemiologe Dr. Johannes Schmidt erläutert in dieser Sendung die Erkenntnis, dass ein Impfnutzen wie auch Impf-Nebenwirkungen ein Glücksspiel sind.
Kinder mit einer guten Abwehr kommen ohne Impfungen gut durch und haben auch keine Impfnebenwirkungen zu fürchten. Kinder mit einer prekären oder momentan geschwächten Abwehrkraft können zwar durch Krankheiten, aber genauso durch Impfungen beeinträchtigt werden. Es ist ein Glücksspiel, ob eine Impfung gerade vor etwas schützt, das wirklich eintreten würde,
oder ob sie lediglich ein schon schwaches Abwehrsystem belastet und den Schutz gegen andere Infektionen kompromittiert oder sogar zu einem Impfschaden führt.
Da in der Regel immer Tausende geimpft werden müssen, um evt. eine einzige Erkrankung oder gar einen Todesfall zu verhüten, ist ein Nutzen von Impfungen auf die Gesundheit insgesamt unklar.
Und die Senkung von Todesfällen oder Komplikationsfolgen einer einzelnen Infektionskrankheit durch das Impfen ist zunächst einmal nur ein vielleicht möglicher Nutzen, aber noch kein sicherer Nutzen. Entscheidend ist nämlich die Auswirkungen des Impfens auf alle Infektionskrankheiten insgesamt. Studien zu diesen entscheidenden Fragen haben schon immer gefehlt und sind auch methodisch schwer durchführbar. Im Berlin der 30-er-Jahre konnte durch die Einführung der Pockenimpfung zwar die recht häufige
Pocken-Kindersterblichkeit zum Verschwinden gebracht werden, aber die Kindersterblichkeit blieb dennoch insgesamt gleich.
In der grossen epidemiologischen Untersuchung der Jahre 1840-1970 von Thomas McKeown war weder ein Einfluss der Impfungen noch der Antibiotika auf den Rückgang der Infektionssterblichkeit zu erkennen (siehe Abbildung). 

Abb.:  Rückgang der Lungentuberkulose-Sterbefälle von 1840-1970 in England und Wales. Weder Antibiotika noch Impfungen haben den Rückgang beschleunigt. Dieses Bild zeigte sich im Prinzip
bei allen Infektionskrankheiten (
Thomas McKeown. The role of Medicine: Dream, Miracle or
 Nemesis?
Blackwell, Oxford 1979).


Weil die "Number needed to treat" (notwendige Zahl einer Massnahme, um eine negative Krankheitsfolge zu verhindern) bei Impfungen immer sehr gross ist, können je nach Situation insgesamt negative Impfauswirkungen entstehen. Niemand kann es genau wissen, es gibt dazu keine aussagekräftige, kontrollierte Studien.

Im Praxiszentrum Meinradsberg führen wir Impfungen manchmal durch, propagieren sie aber nicht. Auch die Grippeimpfung hat in den meisten Fällen eher Nachteile und wird von uns kaum durchgeführt. "Impfschäden", die wir aufgrund einer bestimmten Patientengeschichte und einer von Kindheit an geschwächten "Wehrenergie" vermuten können, sind andererseits nicht unbedingt eine Katastrophe. Ein Aufbau der "Wehrenergie" führt in der Folge zur Überwindung und Elimination sowohl eines Impfschadens wie auch eines Infektionsschadens (z.B. Polio). Das wichtige epidemiologische Problem besteht heute darin, dass wir
eine Zunahme von "Wehrenergie"-Schwächen übersehen, weil  eine scheinbar wissenschaftliche Messgläubigkeit zu einer zunehmend unsensiblen Diagnostik und Nosologie (=Krankheitseinteilungslehre) geführt hat, welche viele echten Probleme übersieht. Bei Wehrenergie-Schwächen können Impfungen nur allfällige Komplikationen und Todesursachen austauschen, aber nicht verhindern. Ein Scheinerfolg.

Die neue HPV-Impfung zeichnet sich zwar dadurch aus, dass sie in einer randomisiert kontrollierten Studie überprüft worden ist, was die vielen Fehlermöglichkeiten anderer Impf-"Studien" vermeiden hilft. Aber gerade mit dieser methodisch sinnvollen Art der Überprüfung zeigt sich, dass ein Nutzen der HPV-Impfung völlig offen ist. Denn eine Wirkung auf entscheidende Krankheitsereignisse ist bisher nicht gezeigt worden. Methodisch sorgfältigie Blätter wie pharma-kritik oder EBM (Evidence-based Medicine aus dem BMJ-Verlag) halten denn auch fest, dass ein Nutzen noch ganz unklar ist. Die Impfkampagnen an jungen Mädchen ist lediglich ein Experiment der Hoffnung mit noch völlig unklarem Ausgang. Die Folgen irrealer Hoffnungen kennen wir inzwischen aus der Finanzwirtschaft...

<< Anfang Impfen <<          << Radiobeiträge <<         
> s. auch Schweinegrippe / Grippe