Paracelsus, der Namengeber
Sein Denken und Handeln sind uns Ansporn

Paracelsus, getauft als Philippus Theophrastus Bombast von Hohenheim, wurde im November 1493 geboren. Sein Geburtshaus lag bei der Teufelsbrücke an der Sihl in der Nähe des Wallfahrtsortes Einsiedeln in der Schweiz, wo heute ein Gedenkstein an den grossen Einsiedler erinnert. Paracelsus starb am 24. September 1541 in Salzburg. Er war Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph.

Das Wissen und Wirken des Paracelsus gilt als umfassend. Seine Heilungserfolge waren legend�r. Sie trugen ihm aber auch erbitterte Gegnerschaft durch etablierte Mediziner und Apotheker ein, da seine Praxis nicht in der vorherrschenden Lehrmeinung und in den Praktiken seiner Zeit gr�ndeten. Versch�rfte Gegnerschaft ergab sich durch seine oft beissende Kritik an der Viers�ftelehre nach Galen und dem blossen B�cherwissen der medizinischen Gelehrten. Galen vertrat ein Modell des Gleichgewichts der S�fte (Blut, Schleim, schwarze Galle und gelbe Galle), was als blosses B�cherwissen zu allerlei Verwirrungen und untauglicher Medizin f�hrte. Seine Anschauungen hatten bis ins 19. Jahrhundert starken Einfluss auf die Medizin und bilden beispielsweise die Grundlagen von Hildegard von Bingens und Sebastian Kneipps Therapien.

Paracelsus aber wollte ein medizinisches System begr�nden, welches vor allem auf Erkenntnis und pers�nliche Erfahrungen gr�ndet (�alterius non sit qui suus esse potest� - sei nicht eines Anderen, wenn du dein Eigener sein kannst). Er war der Auffassung, dass der Heilungsprozess an mentale Kr�fte gebunden ist und vertrat die Selbstheilungsf�higkeit des K�rpers. Er war sich biologisch-chemischer und physikalischer Vorg�nge im K�rper bewusst und erkannte, dass Krankheiten durch Substanzen, auch chemische, bek�mpft werden konnten. Im Laufe der Zeit erwarb er sich ein enormes chemisch-pharmazeutisches Wissen und wurde, nach verschiedener Lesart, zum Wegbereiter der Pharmazeutik. Den heute vorherrschenden blinden Glauben an Drogen und Ger�te h�tte er wohl mit beissender Kritik �bergossen.

Paracelsus hinterliess zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und B�cher medizinischen, astrologischen, philosophischen und theologischen Inhalts. Die meisten wurden erst nach seinem Tode gedruckt.

Wir k�nnen davon ausgehen, dass f�r Paracelsus die Astrologie als die "erste S�ule der Medizin" im G
runde die unverzichtbare Rolle der Naturgesetze benennt und deren Bedeutung f�r den klinischen Gesundungsverlauf. Werden die Natureinfl�sse auf die schwankenden �usserungen von Krankheitssymptomen nicht verstanden, kann der Arzt die Gesundungsvorg�nge und die Wirkung seiner Therapie schwer beurteilen. Paracelsus verfolgte also eine Medizin der Gesundung und nicht nur eine Krankheitsbek�mpfung. Und er erinnerte seine Zeitgenossen angesichts des zum mehr oder weniger gelehrten Geschw�tz gewordenen Wissens �ber die Viers�ftelehre daran, dass alles gesund oder ungesund sein kann ("Gift" oder "Heilmittel"), es kommt darauf an (auf die "Dosis"). Die Naturbeobachtung und das Verstehen ist auf die menschlichen Sinne und auf die eigenen Entdeckungen jedes Arztes angewiesen. Eine verschulte Wissensgesellschaft, wozu sich auch die sp�tmittelalterliche Scholastik entwickelt hatte, f�ngt an, Gespenster zu sehen und glaubt an ihre Heilmittel, auch wo sie Gift geworden sind. Sie glaubt an sch�dliche Risikofaktoren und bek�mpft b�se Krankheits�usserungen, auch wenn diese nur scheinbar - als falsch positives Testergebnis - vorhanden sind.

Paracelsus hat Dogmen durchschaut, zur Seite geschoben und ist erfolgreich neue Wege gegangen. Darin ist er uns Ansporn. Die Stiftung nennt sich: Paracelsus heute.